[Rangers of Shadow Deep] Spielberichte

  • Mit roher Gewalt und scharfem Auge



    Vor einigen Tagen hatte ich mir das Regelwerk für Rangers of Shadow Deep gekauft und heute hatte ich die Muße, das Spiel auszuprobieren. Ich erschuf mir zwei Rangers, einmal den Halbling Ned Hamfist und einmal die Keltin Valyria III. Beide scharten ein paar Gefolgsleute um sich und zogen ins Abenteuer.




    Ned Hamfist hat zwei Bogenschützen und einen Rekruten dabei, Valyria III. zieht mit einer (Wo-)Man-at-Arms und einer Schwertkämpferin los.



    Ich stieg natürlich mit Mission 1 - Szenario 1 in das Spiel ein und baute dementsprechend ein kleines Dorf, umgeben von Wäldern und Felsen auf. Vor einigen Tagen war Aventine, eine weitere der Rangers, in die Gegend des Dorfs gereist und kam nicht mehr zurück. Ned und Valyria sollten nun ihren Spuren folgen und herausfinden, was geschehen war.


    Als sie dort ankamen, war das Dorf menschenleer, aber sie erregten sofort die Aufmerksamkeit einiger Untote, die langsam auf die Rangers zuschlurften. Zudem schlichen seltsame Rattenwesen um die verlassenen Häuser herum. Also mussten die Helden schnellstmöglich die Häuser nach Hinweisen durchsuchen und dabei die Gegner abwehren.




    Von allen Seiten kommen Gegner auf die Helden zu.



    Völlig überraschend stürzte ein Haus bei der Durchsuchung in sich zusammen und verletzte einen der Bogenschützen (Iwan). Ned und der andere Bogenschütze konnten die zähen Untoten aber gut mit Pfeilen eindecken und Valyria mit ihren Gefolgsleuten erledigte alles, was der Gruppe näher kam, mit geschickten Nahkampfangriffen.


    Die Gruppe konnte einige Hinweise sammeln und leider auch den leblosen Körper von Aventine bergen. Sie fanden heraus, dass die Dorfbewohner (und wohl auch Aventine) von Riesenspinnen gebissen und durch das Gift in Untote verwandelt wurden. Und so wartet auch schon die nächste Mission auf die Gruppe: ab in den Wald und das Nest der Spinnen finden!




    Eine überlebende Dorfbewohnerin konnte gefunden und in Sicherheit gebracht werden.



    Fazit: Das war also mein erster Ausflug in die Welt von Rangers of Shadow Deep! Das Spiel ist eine Mischung aus kooperativem Skirmish Tabletop und Rollenspiel, würde ich sagen. Aufgrund der kooperativen Regeln ist es auch für Solospiel geeignet.


    Das Regelwerk las sich relativ flüssig, auch wenn erst einmal viel Text, wenig erklärende Grafiken und eine Menge Sonderregeln und Ausnahmen auf einen zukommen, wenn man sich zum ersten Mal damit beschäftigt. Aber wenn man das Spielprinzip mal begriffen hat, dann erscheint schon alles logisch.


    Das Erschaffen der Charaktere nimmt einige Zeit in Anspruch, ähnlich wie bei einem Rollenspiel. Aber das ist nichts Schlimmes, die Zeit habe ich sehr genossen (weil ich auch gerne Rollenspiel-Charaktere erschaffe). Ebenso ist der Aufbau des Szenarios nicht ganz leicht, weil man Gelände, Gegner und Szenarioziele sehr genau aufbauen muss, dann ein Deck aus Event Cards zusammensuchen und die ganzen Sonderregeln lesen muss. Aber danach kann es losgehen!


    Das Spiel selbst flutscht für einen Tabletopper sehr schnell, da gibt es wenig Besonderheiten, auf die man achten muss. Wer Spiele von Joseph A. McCullough kennt, dem werden einige Sachen auch sehr bekannt vorkommen. Einzig die Zugreihenfolge habe ich immer wieder durcheinandergebracht. Es ziehen nämlich zuerst die Rangers, dann die Gegner, dann die Gefolgsleute. Ich habe mich mehrfach dabei ertappt, wie die Gefolgsleute zu früh gezogen habe, weil man von anderen Spielen eben gewohnt ist, dass zuerst eine Seite zieht.


    Die Nachbereitung ist dann wieder ein bisschen aufwändiger, weil man Erfahrungspunkte einsammeln, Rangers steigern, Schätze einsammeln und seine ganzen Charakterblätter updaten muss. Aber auch das macht eher Spaß, wenn man ein Rollenspieler ist und so etwas gerne macht.


    Am Ende des Spiel hätte ich am liebsten sofort das nächste Szenario gespielt und wäre zu den Spinnen in den Wald gezogen, aber das habe ich nicht gemacht, weil ich schlicht und ergreifend zu faul war, den Spieltisch abzubauen und einen neuen Tisch mit wieder komplett anderem Gelände aufzubauen. Da wäre es noch cooler, wenn man alle Szenarien, die zu einer Mission gehören, mit dem gleichen Tischaufbau spielen könnte.


    Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, das Spiel mit mehreren Rangers und einem Spielleiter zu spielen, der die böse Seite spielt und die Events steuert. Damit würde das Spiel noch mehr in die Richtung "Rollenspiel mit Miniaturen" gehen, aber das stelle ich mir eigentlich ganz interessant vor.

  • Interessanter Bericht, vielen Dank!


    Wie lange hat das eigentliche Spiel denn in etwa gedauert?


    Und: Evtl. wäre das ja mal was für ein NAFL@war Event. Also es mal als Koop mit Spielleiter auszuprobieren. Wenn es mal wieder reguläre NAFL@war Events geben kann...

  • Gerne.


    Das Spiel hat nicht länger als 30-45 Minuten gedauert, wobei es von den Ereignissen und den durchsuchten Szenariozielen sehr gut gelaufen ist. Die Masse an Gegnern kam erst in den Runden 6-8 aufs Feld. Wenn dies eher geschieht und die Helden sich länger in Nahkämpfen aufhalten müssen, kann das durchaus auch länger dauern. Eine Stunde Spielzeit erscheint mir realistisch. Wenn mehrere Spieler dabei sind und sich vor jeder Runde absprechen, dann kann es gut und gerne noch länger dauern.


    Ich kann es mir für ein NAFL@war durchaus vorstellen. Dann aber als kompletter Abend. Zum einen, weil die Charaktererschaffung einige Zeit in Anspruch nimmt. Zum anderen, weil man alle Szenarien einer Mission in einem Rutsch durchspielen sollte. Eine Mission besteht aus 2-3 Szenarien.


    Wenn man das alles zusammennimmt, ist der Abend gut gefüllt, denke ich.

  • Ich hab im Keller noch die "The Fellowship of the Ring" mit den 9 Gefährten aus dem ersten Edition HdR zu Hause... macht es Sinn, die vielleicht hierfür anzumalen?


    Klingt erstmal nach einer schönen Mischung aus Rollenspiel und Skirmish Tabletop.


    Monster, Skelette und Zombies haben wir von Warhammer ja noch genug, oder? ;-)

  • Prince

    Hat das Thema geschlossen